+++ LAST MINUTE SIEG - SPIELBERICHT +++


Dass es in Schleiz ein ganz hartes Stück Arbeit werden wird, die Punkte mit auf den heimischen Lindenberg zu nehmen, dürfte vor der Partie allen Weimarern klar gewesen sein. Man reiste mit lediglich 14 Mann in die Kreisstadt des Saale- Orla- Kreises und so mancher Weimarer musste sich vor der Partie erstmal erstaunt die Augen reiben, als er sich die Namen auf Weimars Auswechselbank ansah. Neben den zurückkehrenden Hannes Boden und Frederik Windhauer, die sich nach ihren Verletzungen endlich wieder im Kader wiederfanden, trat auch ein gewisser Benjamin Sachs mit die Reise nach Schleiz an. Jener hatte vor der Saison verlauten lassen, eigentlich in den Ruhestand gehen zu wollen, jedoch wenn Not am Mann ist, die Schuhe nochmal für seinen Herzensverein schnüren zu wollen. Gesagt - getan. 

 

Weimar startete mit viel Respekt ins Spiel, Junker stellte sogar vor dem Spiel auf eine 5er Kette um, um die Offensiv- Routiniers Gerisch/ Pohl gar nicht erst zum Zug kommen zu lassen. In der siebten Minute war es erstmals Pohl, der von der rechten Seite in Weimars Strafraum eindrang, jedoch scheiterte er am Außennetz. Daraufhin entwickelte sich ein munteres Spiel mit leichter Schleizer Überlegenheit, jedoch ohne zwingende Offensivaktionen von beiden Mannschaften. Zeitz und Orlamünde wirbelten viel im Mittelfeld, gewannen viele Zweikämpfe, doch meist scheiterte es beim Pass in die Spitze. Auch Calenius versuchte es mehrfach über die rechte Seite, jedoch blieben die Schleizer Defensivmänner immer aufmerksam. In der 40. Minute kam es dann mal zur Überzahl- Situation, Dam konnte zentral geschickt zwei Gegenspieler binden und legte rechts auf Kaiser ab, der mit viel Platz auf den gegnerischen Keeper Blöthner zulief. Nach dem Abschluss hatten die Weimarer Anhänger schon den Torschrei auf den Lippen, doch zum großen Bedauern aller hämmerte Kaiser den Ball an die Latte. Und so ging es mit einem 0:0 in die Pause.

In der zweiten Hälfte baute Schleiz dann nach und nach mehr Druck auf und erarbeitete sich das verdiente 1:0. Pohl ließ links drei Weimarer Abwehrspieler stehen und passte rechts auf Top- Stürmer Gerisch, welcher ohne Probleme an Stern vorbei ins Tor einschschob (57.). Danach wurde Schleiz stärker und fesselte Weimar quasi in der eigenen Hälfte fest, Junker musste reagieren. Mit einem Doppelwechsel brachte er zunächst Windhauer und B. Sachs, welche für Weimar die Wende bringen sollten (67.). Das Spiel wurde daraufhin zerfahrener, nennenswerte Torchancen waren Fehlanzeige und die Partie wurde mehr von Fouls und Diskussionen, als durch schöne Spielzüge geprägt. In der 74. Minute war dann der Moment für Hannes Boden gekommen, welcher nach 22 Monaten der Leidenszeit sein Comeback gab und dieses ein ganz besonderes werden sollte. Wie aus dem Nichts schlug Boden eine schöne Flanke nach links außen, B. Sachs erlief sich den Ball und schoss überlegt ins lange Eck zum 1:1 Ausgleich ein (87.). Jedoch stand Sachs beim Pass von Boden meterweit im Abseits, dachten zumindest die meisten Zuschauer am Fasanengarten. Doch nahe der Grundlinie saß ein Schleizer Spieler, offenbar von Krämpfen geplagt und hob damit das Abseits auf. Riesen Jubel auf Weimarer Seite, gewiss mit der Freude, hier den ersten Auswärtspunkt der Saison mit heim zu nehmen. Doch es sollte noch besser kommen. In der dritten Minute der Nachspielzeit war es Christopher Dam, der von links um den Strafraum entlang lief, keine Schussmöglichkeit fand und rechts neben sich Hannes Boden sah. Dieser nahm sich einfach mal ein Herz und hämmerte das Spielgerät aus 16 Metern Entfernung ins rechte Eck des Tores, Schleiz' Keeper konnte nur noch dem Ball hinterher schauen. Nun gab es auf Weimarer Seite kein Halten mehr, Wahnsinn was der Fußball für Geschichten schreiben kann. Eine schönere Rückkehr hätte sich Hannes Boden wohl niemals erträumen können. 

 

Und so nehmen wir ganz wichtige drei Punkte mit nach Hause, wodurch wir uns etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen und erstmal kräftig durchatmen können, da am kommenden Wochenende spielfrei ist.

 

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Foto: Jürgen Müller

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